Lassen Sie den Vereinssport nicht im Regen stehen
Der Turnverein Cannstatt 1846 e.V. äußert sich besorgt über die angekündigten Einsparungen im Sportbereich und warnt vor den weitreichenden Konsequenzen für den Vereins- und Leistungssport in der Landeshauptstadt. Angesichts der finanziell angespannten Lage der Stadt Stuttgart fordert der Verein eine differenzierte Betrachtung der Sportförderung und warnt eindringlich vor kurzfristigen Kürzungen, die langfristig negative Auswirkungen auf den Sport und die Gesellschaft haben werden.
Mit seinen knapp 5000 Mitgliedern leistet der TVC einen zentralen Beitrag zur Gesundheitsförderung, sozialen Integration, Inklusion und Nachwuchsentwicklung. Als einer der größten und traditionsreichsten Sportvereine der Region sieht sich der TVC in der Verantwortung, auf die dramatischen Folgen möglicher Kürzungen hinzuweisen.
„Sportvereine sind weit mehr als Orte der Bewegung – sie sind Orte des Miteinanders. Wenn wir Kindern frühzeitig den Zugang zu Sport ermöglichen, fördern wir nicht nur ihre Gesundheit, sondern stärken auch Werte wie Fairness, Teamgeist und gegenseitigen Respekt. Diese Arbeit verdient eine klare Priorität im städtischen Haushalt, vor allem, weil viele Sportvereine auch kommunale Aufgaben im Bereich der frühkindlichen Bildung übernehmen.“
Roland Schmid, Präsident Turnverein Cannstatt 1846 e.V.
Die Stuttgarter Sportvereine schlagen gemeinsam Alarm: Angesichts der aktuellen Haushaltsberatungen und der geplanten Kürzungen in der Sportförderung warnen wir vor gravierenden Folgen für den Vereins-, Breiten- und Spitzensport. Die Sportvereine wissen um die angespannte Finanzlage der Stadt und verstehen, dass Einsparungen unvermeidbar sind. Dennoch muss auf die besonderen Belastungen hingewiesen werden, die insbesondere die Sportvereine derzeit treffen.
Weiterführend leisten Sportvereine einen unverzichtbaren Beitrag für Kinder und Jugendliche, um regelmäßige Bewegung zu fördern, motorische Fähigkeiten zu stärken und damit der zunehmenden Bewegungsarmut entgegenzuwirken. Zugleich schaffen sie sichere Räume für soziale Begegnungen, stärken Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und soziale Teilhabe. Die Unterstützung der Stuttgarter Sportvereine ist daher eine gezielte Investition in die Zukunft unserer Kinder und in den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
„Jedes Kind, das heute den Weg in einen Sportverein findet, gewinnt an Selbstvertrauen, sozialer Kompetenz und Lebensfreude. Damit wir dieses Fundament für die nächste Generation weiter ausbauen können, brauchen wir stabile Rahmenbedingungen und eine verlässliche Förderung. Investitionen in den Sport sind Investitionen in die Zukunft unserer Stadt.“
Benjamin Löwinger, Geschäftsführer Turnverein Cannstatt 1846 e.V.
Zusätzlich fungiert der Sport als größter Inklusions- und Integrationsmotor in Stuttgart. Kein anderer Bereich erreicht so viele Menschen unabhängig von Herkunft, Alter oder sozialem Status. Vereine leisten soziale, integrative, inklusive, pädagogische und gesundheitsfördernde Arbeit – Aufgaben, die die Stadt ohne uns nicht in diesem Umfang erfüllen könnte. Eine starke kommunale Sportpolitik ist Grundlage eines zukunftsfähigen Gemeinwesens.
Aktuelle Herausforderungen
- Steigende Nachfrage: Mehr Mitglieder erfordern zusätzliche Sporträume und qualifiziertes ehrenamtliches und hauptamtliches Personal.
- Personalkosten: Zwei Mindestlohnerhöhungen (+15 %) in den nächsten zwei Jahren belasten die Vereine erheblich.
- Sanierungs- und Klimaziele: Hoher Investitionsbedarf für energetische Maßnahmen und marode Anlagen.
- Spitzensportförderung: Weniger vermarktbare Sportarten und Nachwuchsleistungssport brauchen Unterstützung.
- Bildungskooperationen: Kita- und Schulangebote sind gesellschaftlich unverzichtbar, aber kaum kostendeckend.
Drohende Folgen
Die Erhöhung der Sachkostenbeiträge bei gleichzeitiger Senkung der Zuschüsse führt zu Finanzierungslücken. Die Konsequenzen wären dramatisch:
- Schließung von Sportgruppen im Kinder-, Erwachsenen-, Reha- und Gesundheitssport
- Wegfall von Schul- und Kitakooperationen
- Rückzug einzelner Spitzensportmannschaften
- Aufgabe des Nachwuchsspitzensports
- Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz
Unser Appell
- Belasten Sie den Sport nicht mit weiteren Einsparungen.
- Nehmen Sie Kürzungen in zentralen Entwicklungsfeldern zurück.
- Prüfen Sie Entlastungen und Entbürokratisierungen zugunsten gemeinnütziger Vereine.
Der Sportetat ist einer der kleinsten im Gesamthaushalt – erreicht aber mit über 300.000 Mitgliedern in mehr als 300 Vereinen den größten Wirkungskreis. Die vorgesehenen Einsparungen gefährden zentrale Aufgaben für Kinder, Jugendliche, Familien und den Spitzensport.
Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass Stuttgart eine lebendige Sportstadt bleibt. Helfen Sie uns, damit wir die Angebote für Kinder und Jugendliche nicht zusammenstreichen müssen.
Für Rückfragen steht der Turnverein Cannstatt 1846 e.V. den zuständigen Stellen jederzeit zur Verfügung.
TV Cannstatt - Zahlen und Hintergrund
Mit über 1.000 Übungseinheiten pro Woche in 24 Abteilungen ist der Turnverein Cannstatt 1846 e.V. einer der größten Sportanbieter in Stuttgart. Auf 40 Sportanlagen im Stadtgebiet Stuttgart trainieren über 5500 Sportlerinnen und Sportler mit qualifizierten Trainerinnen und Trainer und modernsten Sportgeräten. Wichtigstes Ziel ist Wettkampfsport, Breitensport und gezieltes Training für alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter gleichermaßen zu bieten.
Unsere großartigen Partner
